Die Motorradsaison neigt sich unaufhaltsam dem Ende entgegen. Die meisten Motorradfahrer haben ein Saisonkennzeichen, womit sie nur von März bis November fahren können. In der Zwischenzeit muss das Gefährt alleine in der Garage stehen und auf das nächste Frühjahr warten.
Bevor man das Motorrad in den Winterschlaf schickt, sollte man auf jeden Fall einige wichtige Dinge berücksichtigen, damit die Fahrpause keinen unnötigen Schaden anrichtet. Auf keinen Fall sollte man das Zweirad nach der letzten Fahrt einfach so wegstellen, sondern richtig einwintern, wenn man dauerhaften Spass am Motorrad haben möchte.
Deswegen gibt es hier ein paar Tipps:
- Inspektionen bzw. Reparaturen
Sollten noch Inspektionen oder Reparaturen anstehen, empfehle ich, diese noch vor dem Winter zu erledigen. Gleiches gilt übrigens auch für anfallende Ölwechsel. Oftmals gibt es im Herbst schneller einen Werkstatttermin und meist auch noch zu besseren Konditionen als kurz vorm Start oder während der Motorradsaison. Zudem gibt es dann oftmals auch noch hilfreiche Tipps zum Einwintern und Tipps vom Fachmann sind immer Gold wert 🙂
- Gründlich reinigen
Ok, putzen versteht sich wohl von selbst. Sollte der Schmutz nicht ordentlich entfernt werden, können sich Schmutz und Ölreste so in den Lack hineinfressen, dass er dauerhaften Schaden nehmen kann. Deshalb gründlich waschen! Anschließend sollte man das Motorrad konservieren. Hierfür am besten alle Chrom- und Lackteile mit einem Wachs behandeln.
- Reifendruck erhöhen
Längere Standzeiten sind für die Reifen nicht gut, sie können Luft verlieren. Deswegen sollte man den Luftdruck ruhig um 0,5 bar erhöhen. Außerdem kann man die Reifen (eigentlich alle Gummiteile) mit Silikonspray oder einem speziellen Reifenkonservierer einsprühen. Das Silikon hält die Reifen und Sitzbank etc. geschmeidig, sie werden dadurch nicht porös.
- Korrosionsschutz
Rost ist der schlimmste Feind für Motorräder. Am besten bekämpft man ihn, wenn man alle Teile, die eventuell rosten könnten, mit einem Öllappen abreibt, so dass ein leichter (aber wirklich nur leichten) Ölfilm entsteht.
Den Tank sollte man immer vor dem Winter volltanken. Dann kann er von innen nicht rosten und wer weiß wie teuer das Benzin im nächsten Jahr ist 🙂 .
- Kette
Ebenfalls sehr wichtig ist die Kette – aber alle BMW-Fahrer können diesen Abschnitt jetzt überspringen. Die Kette muss unbedingt gesäubert und anschließend mit Kettenspray eingesprüht werden. Wenn eine Kette nicht ausreichend geschmiert ist, freut sich immer die Werkstatt, denn neben einer neuen Kette muss ein komplett neues Ketten-Kit eingebaut werden. Auch wenn man ein Kettenkit selbst wechseln kann, ist es ein teurer Spaß, der leicht vermieden werden kann. Also ordentlich säubern und einsprühen. Zum Säubern empfiehlt sich Farbverdünnung oder Bremsenreiniger, denn damit löst sich das alte Kettenfett am besten. Anschliessend Ketttenspray nehmen und die Kette einsprühen.
- Batterie ausbauen
Batterien sind bei Kälte sehr anfällig. Im schlimmsten Fall laufen die Batterien aus und sind kaputt. Um dem Ganzen aus dem Weg zu gehen, baut man einfach die Batterie aus und lagert sie an einem trockenen und nicht zu kaltem Platz. Batteriewartungsgeräte können helfen, eine teuere Batterie über den Winter durch regelmäßige Lade- und Entladevorgänge leistungsfähig zu erhalten. Sonst ist die Batterie im Frühjahr vor dem Einbau und der Belastungsprobe des ersten Starts noch mit einem Ladegerät aufzuladen. Man sollte vorher noch den Säurestand des Akkus prüfen und gegebenenfalls mit destilliertem Wasser auffüllen.
Bester Ort für eine Überwinterung ist natürlich eine trockene, am besten zumindest bei strengem Frost beheizte Garage, wohl dem, der eine hat! Den anderen bleibt natürlich noch die Suche nach einem Stellplatz oder vielleicht lässt sich ja mit den anderen Bikern aus der Nachbarschaft gemeinsam ein geeignete Garage oder ein Stellplatz finden.
Wer keine Garage hat, muss darauf achten, dass das Motorrad möglichst trocken steht und vor allem zwischendrin wieder vollkommen abtrocknen kann. Die oft verwendeten Plastikplanen, unter denen sich Schwitzwasser bildet und hält, sind daher meist ungeeignet.
Wenn diese Dinge berücksichtigt werden, steht den Motorradtouren im nächsten Frühjahr eigentlich nichts mehr im Wege.
Also immer schön daran denken:
So wie ich mein Motorrad wegstelle, so hole ich es im Frühjahr wieder raus.